Presse: Junge Kunst 2023

Szene 93 stellt im Lechenicher Stadthaus Fotos, Installationen, Gemälde und Skulpturen aus

Große Bühne für junge Künstler

VON KATHRIN HÖHNE – Kölner Stadt-Anzeiger vom 5. Juni 2023

Erftstadt-Lechenich. Vielfältig, fantasievoll, farbenstark: Auch in der 15. Auflage zeigt die Ausstellung „Junge Kunst“ im Stadthaus, wie sich jungen Menschen kreativ ausleben. Diesmal stellen 25 Beteiligte, nicht älter als 30 Jahre, ihre malerischen Fotos, Skulpturen und Installationen unter dem Titel „Entdeckung“ vor. Am Samstag haben die Initiatoren von Szene 93 die aktuelle Schau eröffnet und ihre Erfolgsgeschichte gefeiert.

Die Anfänge reichen in das Jahr 2008 zurück, als sich noch alles auf der Kleinen Bühne in Liblar abspielte. Auf dieser präsentierte der Kulturverein Szene 93 Konzerte und Theaterstücke. Es entstand die Idee, auch jungen Fotografen Platz und Raum zu geben. Bereits beim zweiten Mal wurden neben den Fotos, die der Verein kostenlos rahmen lässt, auch andere künstlerische Formen gezeigt.

Hohe Qualität

„Bald merkten wir, dass die Qualität so hoch ist, dass es der Nachwuchs verdient hat, im Stadthaus gezeigt zu werden“, sagt Simon Hellmich, Mitbegründer der Ausstellung. Seit einigen Jahren kuratiert er zusammen mit Irmi Ruhnau die Reihe. Ruhnau wird in Zukunft ganz die Regie übernehmen, während Hellmich neue Projekte angeht.

„Für uns ist die Reihe auch etwas Besonderes, weil sie ohne Jury und Preisgeld tolle Arbeiten hervorbringt, die oft kreativ, humorvoll und gesellschaftspolitisch sind“, ergänzt Philipp Wasmund von Szene 93. Hinzugekommen ist in der Vergangenheit der Erftstädter Fotolauf. Bei dem Angebot ohne Altersbeschränkung muss man bei der Motivsuche in verschiedenen Ortsteilen fotografische Aufgaben unter einem Motto lösen. In Ahrem hieß es dazu: „Im Land der Riesen – lass dich klein wirken“, in Scheuren „Auf den Kopf gestellt – fotografiere verkehrt herum“. Die Ergebnisse sind nun im Kabinett zu sehen.

Jana Gölzer hat zum ersten Mal Arbeiten zur Jungen Kunst eingereicht. „Mich interessieren besonders Gesichter“, erzählt die 18-Jährige und hat deshalb eine Zeichnung mit einem Porträt mitgebracht. Tara Janczak, erst zwölf Jahre alt, hat sich von der Strahlkraft des Museums für Lichtkunst in Unna inspirieren lassen, dort Fotos gemacht, die nun in Lechenich ausgestellt sind. Moritz Heck, der bereits als Kind begeistert fotografiert hat, was ihm vor die Nase kam, zeigt ein Streichholzfeuer und ein menschliche Auge, das durch einen Zaunspalt den Betrachter direkt anblickt. Die ästhetischen Fotos von Thomas Schubert zeigen unter anderem ein Kirchenschiff und eine Baumlandschaft.

Einen Raum weiter fällt sofort das farbintensive großformatige Bild eines jungen Mannes im Wohnzimmer ins Auge. Rebekka Hönnerscheid schafft mit starken Farbkontrasten einen dynamischen Ausdruck, lässt Spannung entstehen. Miriam Heinz hat ihren abstrakten Malereien mit „Wasserspritzende Jungs“ und „Venedig“ betitelt.

Zum Geburtstag der Schau gibt auch es eine Retrospektive. Dazu werden in einem Raum mit einem Beamer Werke der vergangen Ausstellungen an die Wand projiziert.

Zu sehen ist die Ausstellung an den Wochenenden, 10./11. und 17./18. Juni, im Stadthaus, Weltersmühle 1,15 bis 18 Uhr. Erstmals gibt es am Mittwoch, 7. Juni, eine Öffnung ei Dunkelheit. Von 22 bis 24 Uhr können die Kunstwerke im Schein der Taschenlampe, also in ganz neuem Licht, betrachtet werden.

www.szene93.de

Tara Janczak (l.) präsentiert Bilder, die sie im Museum für Lichtkunst in Unna gemacht hat. Jana Gölzer zeigt zum ersten Mal ihre Zeichnungen. (Kathrin Höhne)

Irmi Ruhnau und Simon Hellmich haben die 15. Junge-Kunst-Ausstellung organisiert. Ruhnau übernimmt künftig die Federführung. (Kathrin Höhne)

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