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Presse: Zwei Jahre kult-IG

Zwei Jahre kult-IG: Eine Stimme für die Kultur

Erftstadt Anzeiger – Von Claudia Scheel

Erftstadt-Liblar – Vor zwei Jahren haben sich fünf Erftstädter Kulturvereine zur Interessengemeinschaft kult-IG zusammengefunden, um in der kommunalen Kulturpolitik präsenter zu sein. Grund genug für Martin Tilke und Janina Horn-Tilke (Jazzin‘ Erftstadt), Günter Warmbier (Künstlerforum Schau-Fenster), Cornelius Bormann (Kulturhaus Erftstadt), Cordula Lober (Kulturkreis Erftstadt) und Philipp Wasmund (Szene 93), Rückblick auf Erreichtes und Ausblick auf geplante Projekte zu halten.

Was kann gemeinsam auf die Beine gestellt werden? Welche Synergieeffekte sind möglich und wie können Kulturvereine in Erftstadt als Gemeinschaft wirkungsvoller auf die Gremien der Stadt einwirken? Diese Ziele hatten sich die fünf Erftstädter Vereine für ihre Zusammenarbeit gesetzt, um die bildenden, darstellenden, schreibenden und musischen Künste in Erftstadt zu fördern. Und bislang wurde schon Einiges bewegt. So finden regelmäßige, von einer guten und ergebnisorientierten Debattenkultur geprägte Treffen interessierter Mitglieder von Jazzin‘, Schau-Fenster, Kulturhaus und Kulturkreis sowie Szene 93 statt. Besonders wichtig war dem Netzwerk die Entsendung eines Vertreters in den Kulturausschuss. Seit April letzten Jahres bezieht Martin Tilke als sachkundiger Bürger (Vertreterin: Susanne Gutzeit vom Kulturkreis) für die kult-IG im Rat Position: „Wir werden gehört und wahrgenommen, die politische Akzeptanz ist da“, berichtete Tilke.

Auch die gemeinsame Homepage, www.kult-ig.de, die mit einem Klick über das gesamte kulturelle Angebot in Erftstadt informiert, wird von den Bürgern und Bürgerinnen sehr gut angenommen. Insbesondere an den Wochenenden verzeichne die Homepage hohe Besucherzahlen. Mit einem Sommerfest im Lechenicher Stadthaus feierte die Interessengruppe das 25. Jubiläum von Szene 93; zudem stellte sie 2017 im Liblarer und 2018 im Lechenicher Karnevalszug eine eigene Fußgruppe. Kooperationen mit anderen kulturtreibenden und kulturunterstützenden Organisationen wurden in die Wege geleitet, die städtische Kulturzeit der letzten Jahre aktiv mitgestaltet.

Momentan beschäftigt die kult-IG die Frage nach der Zukunft der städtischen Büchereien ebenso wie die Besetzung der offenen Leitungsstelle der städtischen Kulturabteilung: „Wir würden es gerne sehen, dass sich in der Verwaltung wieder jemand nur mit Kultur beschäftigt.“ Da andere kulturelle Vereine aus Erftstadt bereits Interesse an einer Mitgliedschaft in der Interessengemeinschaft bekundet haben, wurde ein Manifest erstellt, das auch dazu dient, sich zu positionieren. Voraussetzung für die Aufnahme weiterer Mitglieder, betonte Cornelius Bormann, sei ein übergeordnetes Interesse an der Kultur in Erftstadt. „Die kult-IG“, ergänzte Günter Warmbier, „möchte kein Reklameportal für Erftstädter Vereine darstellen, sondern Kultur in Erftstadt miterleben und mitgestalten.“ Daher müssen mögliche neue Mitglieder mindestens zwei Jahre kulturelles Engagement nachweisen können, regelmäßige Publikumsveranstaltungen anbieten und die Ziele der kult-IG durch aktive Mitarbeit unterstützen.

Im Rahmen der kommenden Kulturzeit, die unter dem Motto „Miteinander“ steht, veranstaltet die kult-IG eine Kulturmesse, die als Kombination von Sommerfest und Informationsständen kulturell tätiger Vereine und Institutionen konzipiert ist. Als „Markt der kulturellen Möglichkeiten“ (Bormann) soll sie die zahlreichen kulturellen Angebote Erftstadts an einem Ort versammeln und den Austausch zwischen den Kulturträgern fördern. Darüber hinaus bildet die kult-IG auch in diesem Jahr wieder die Jury beim Fotowettbewerb „Jüdische Friedhöfe in Erftstadt“ im Rahmen des zu Ehren von Leopold von Knobelsdorff vom Kulturhaus veranstalteten Konzerts am 15. September im Anneliese-Geske Saal. Aus Anlass des 80. Jahrestages der Pogrome am 9. November plant die kult-IG ferner eine Veranstaltung in der Kirche der Versöhnung im Anschluss an den Schweigemarsch.

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Reclam-Heftchen statt Kamelle

Die Interessengemeinschaft Kultur will Zusammenarbeit der Vereine intensivieren.

Von Ulla Jürgensonn – KStA/Rundschau vom 23. Juni 2018

Erftstadt. Fünf Vereine haben vor zwei Jahren die Interessengemeinschaft Kultur, kurz Kult-IG gegründet. Ihr Ziel war esm der Kultur in Erftstadt eine gemeinsame Stimme zu geben. Jetzt zog die IG auf einer Pressekonferenz Bilanz – und zeigte sich durch zufrieden mit dem, was sie erreicht hat.

Ein wichtiger Punkt, da waren sich die Vertreter von der Vereine Jazzin‘Erftstadt, Künstlerforum Schau-Fenster, Kulturhaus, Kulturkreis und Szene 93 einig, ist die Tatsache, dass kult-IG einen Sachkundigen Bürger in den Kulturausschuss entsendet: Martin Tilke. „Wir werden wahrgenommen und hoffentlich auch ernst genommen“, sagte er. Die Zusammenarbeit nicht nur innerhalb der IG, sondern auch mit anderen Vereinen werde immer besser. Mit Vergnügen erinnerten sich die Kulturschaffenden an Karneval. Zweimal sind sie in den Zügen mitgegangen, einmal in Liblar, einmal in Lechenich. Dass sie statt Kamelle Reclam-Hefte unters Volk gebracht hätten, sei gut angekommen. Eine gemeinsame Homepage, gegenseitige Besuche von Veranstaltungen, ein offener Stammtisch jeweils im Vorfeld der Kulturausschuss-Sitzungen – kult-IG will vor allem vernetzen. Und dieses Netz auch durchaus erweitern. In einem Manifest haben die Mitglieder festgeschrieben, welche Bedingungen Vereine erfüllen müssen, die zukünftig mitmachen wollen. Dazu zählen regelmäßige aktive Mitarbeit und Teilnahme an internen Gesprächsrunden. Ein mögliches neues Mitglied muss mindestens zwei Jahre kulturell engagiert sein und regelmäßige Publikumsveranstaltungen anbieten. Auf keinen Fall will die Interessensgemeinschaft eine Marketingplattform für einzelne Vereine oder Personen sein.

Nicht wegducken

Für die städtische Kulturzeit hat kult-IG in diesem Herbst eine Kulturmesse geplant. 20 Anmeldungen von Vereinen, die daran teilnehmen wollen, gebe es schon, sagte Philipp Wasmund (Szene 93). Außerdem wird an den 80. Jahrestag der Reichsprogromnacht erinnert. „Wir haben das Gefühl, dass man sich gerade heutzutage nicht wegducken darf bei diesem Thema“, so Wasmund. Die Zukunft der Erftstädter Statdbücherei liegt den Vertretern der IG am Herzen. Dass der Kulturausschuss die Entscheidung darüber, wo die Bibliothek eingerichtet wird, stößt auf Kritik. Auf der Wunschliste steht auch, dass die Leitung der Kulturabteilung neu besetzt wird.

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