Presse: Alles tutti, Familie Pampel?!

Alltag der Pampels im Ausnahmezustand

Erftstadt Anzeiger – Von Claudia Scheel

Erftstadt-Liblar – (cs) Mit „Alles tutti, Familie Pampel?!?“ feierte die neue Komödie von Szene 93 auf der Kleinen Bühne Premiere. Das Stück aus der Feder des Szene-Vorsitzenden Philipp Wasmund begeisterte die Premierengäste mit liebenswerten Figuren, schnellem Dialogwechsel, sprühendem Wortwitz und viel Situationskomik.

Als wäre das Leben von Mutter Pampel (Elke Rühl) nicht schon schwer genug: Das Geld reicht vorn und hinten nicht; Tochter Sophie (Wunna Schultz-Wild) ist zwar pfiffig, aber spleenig und wird deshalb in der Schule gemobbt. Ihre aufmüpfige Schwester Michelle (Madita Friedrichs) steht auf Punkmusik und wurde erst kürzlich beim Klauen ertappt. Entspannung findet die Alleinerziehende nicht beim Hausputz, sondern mit Erdnussflips vorm Fernseher. Kein Wunder, dass diese Zustände Sozialarbeiterin Schmitz (Jennifer Piontek) vom Jugendamt auf den Plan rufen. Und dem nicht genug – plötzlich quartieren sich auch noch drei ungebetene Gäste in Familie Pampels kleiner Wohnung ein: Kommandant Lu (Constantin Wasch) und die Leutnants Fru (Hanna Beuel) und Cru (Sascha Mohme) wurden der „Einheit Pampel“ vom intergalaktischen Ministerium zugewiesen. Die einst privilegierten Repräsentanten der goldenen Population hatten ihren Planeten verlassen müssen, um der Dematerialisierung durch die Violetten zu entgehen. Jetzt ist Mutter Pampels ganzes Geschick gefragt, um die Situation in den Griff zu bekommen…

Mit „Alles tutti, Familie Pampel?!?“ bringt die neue Inszenierung von Szene 93 eine rasante Komödie mit Tiefgang auf die Bühne. Die Flüchtlingskrise, so Autor Philipp Wasmund, der auch Regie führte, habe ihn beim Schreiben des Stücks inspiriert, allerdings in eher symbolischer Weise: „Die Außerirdischen sind keine arabischen Flüchtlinge, sondern im Grunde „von hier“. Sie repräsentieren das westliche Establishment, dessen Handlungen für Fluchtursachen stehen. Einfache Leute wie die Pampels müssen dies ausbaden und die ihnen zugelosten Oberschicht-Außerirdischen unterbringen.“ Um die Thematik als Komödie umzusetzen, setzte Wasmund auf hohes Tempo, originellen Sprachwitz und eine gehörige Portion Situationskomik. Die spielfreudigen Schauspieler und Schauspielerinnen bewiesen das richtige komödiantische Timing und beeindruckten durch ihre Bühnenpräsenz. Von der Zusammenarbeit mit den Akteuren unterschiedlichsten Alters – die beiden jüngsten Schauspielerinnen sind gerade einmal 13 bzw. 14 Jahre alt – zeigte sich der Autor und Regisseur begeistert: „Kurz vor unserem 25. Jubiläum sind unsere Produktionen immer noch jung und frisch. Das Konzept des Vereins, sehr erfahrene (wenn auch noch junge) Schauspieler mit Nachwuchsakteuren zusammenzubringen, hat sich wieder einmal bewährt.“

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