Erftstädter Jugend geht auf Sendung – Fernsehstudio im alten Kinosaal
Kölner Stadt-Anzeiger – Von Horst Komuth
Erftstadt-Köttingen –
Was noch vor einem Jahr einem Wunschdenken glich, wird Realität. Für die Jugendlichen in Erftstadt gibt es demnächst ein großes neues Freizeit- und Bildungsangebot. Im alten Kinosaal des Köttinger Jugendzentrums, der wegen des Liblarer Geske-Kulturhauses für Filmvorführungen nicht mehr genutzt wird, entsteht ein Fernsehstudio. Junge Menschen lernen hier alle Kniffe für TV-Produktionen.
Auf gemeinsame Initiative des Jugendkulturvereins Szene 93 mit seinem Vorsitzenden Philipp Wasmund und des Köttinger Ortsbürgermeisters Alfred Zimmermann soll das neue Freizeit- und Bildungsangebot nun zügig realisiert werden. Der Jugendhilfeausschuss zeigte sich begeistert von dem Projekt und segnete einvernehmlich einen entsprechenden Überlassungsvertrag des Kinoraumes für den Verein ab.
Der Vertrag zwischen Stadt und Verein bezieht sich auf die Nutzung des Kino- und des Vorraumes und ist gültig zunächst bis Ende September 2021. Ohne fristgerechte Kündigung verlängert er sich automatisch um ein weiteres Jahr.
Schalldichte Fenster
Die Stadt wird sich mit 15 000 Euro an erforderlichen Reparatur- und Sanierungsarbeiten , die im alten Kinoraum notwendig sind, beteiligen. So müssen Elektroarbeiten ausgeführt, der Boden erneuert und der Schallschutz zum Nachbarhaus verbessert werden. Der Jugendkulturverein seinerseits will rund 18 000 Euro aus eigenen Rücklagen dazu steuern. Den größten Brocken der Kosten aber übernimmt der Landschaftsverband Rheinland, der das neue Kulturangebot mit mehr als 40 000 Euro unterstützt. Dieses Geld soll vor allem für die kostspielige Ausrüstung (Kamera, Licht- und Tontechnik, sowie Computer) verwendet werden.
Im alten Kinoraum sollen laut Wasmund künftig Konzerte, Talkshows und andere Veranstaltungen übertragen werden. Der Raum sei ideal, da es bereits einen Regieraum gebe, Sitzplätze vorhanden seien und die anderen Einrichtungen des Jugendzentrums in unmittelbarer Nachbarschaft lägen. Im Hause seien zudem ein Probenraum für Bands und ein kleines Tonstudio bereits vorhanden.
Gerade mediale Inhalte seien für Jugendliche immer wichtiger. Da werde nicht nur Kreativität geweckt und Teamarbeit gefördert. Auch berufliche Perspektiven könnten hie ausgelotet werden. Interessante Erfahrungen im Umgang mit TV-Kameras konnten die Erftstädter Jugendlichen bereits im Vorfeld sammeln. Zur Veranstaltungsreihe „Kulturzeit 2015“ hatte Szene 93 in Kooperation mit dem Verein zur Förderung von Musik (SOML) und dem Interneetsender muxx.tv elf Tage lang Stadtfernsehen live aus dem Liblarer Geske-Kulturhaus geboten.
„Über 140 Kulturschaffende machten mit und boten ein abwechslungsreiches Programm und einen besonderen Blick auf Erftstadt“, berichtet Wasmund. Die Begeisterung der Jugendlichen, etwa für die Kameraführung, sei sehr groß gewesen. Daraus sei letztlich die Idee entstanden, in Erftstadt einen Standort für Medienbildung zu etablieren.
Am kommenden Dienstag, 13. September, ist für 19 Uhr im Köttinger Jugendzentrum vom Verein ein erstes Treffen mit Interessenten geplant. Der Verein sucht Helfer, die sich informieren und itmchen wollen. Themen sind Gestaltung des Fernsehstudios, technische Fragen zu Sendungen (Kameraführung, Live-Schnitte), redaktionelle Bereiche (Ablauf von Sendungen) und Produktionsleitung. Der Verein freut sich auch über Kontaktaufnahme per Mail