Bürgermeisterin Carolin Weitzel und ihr Herausforderer Thommy Mewes haben an einer Diskussion im Studio 93 teilgenommen
Kandidaten stellen sich den Fragen der Erftstädter
VON KARL EIGENBRODT – Kölner Stadt-Anzeiger vom 26.8.2025
Erftstadt – Mehrere Kameraperspektiven, Licht und Ton auf professionellem Niveau in einem Fernsehstudio. Dazu zwei Gäste aus der Lokalpolitik. Doch ist man hier nicht etwa in Köln oder Hürth, sondern in Erftstadt-Köttingen. Das junge Fernsehteam vom Studio 93 hat hier eine Diskussion der Kandidaten für das Bürgermeisteramt Carolin Weitzel (CDU) und Thommy Mewes (Grüne) aufgezeichnet und live ins Internet gesendet.
Vorab hatten die Organisatoren vom ehrenamtlichen Verein Szene 93 dazu aufgerufen Fragen einzureichen. Diese haben dann den roten Faden des Gesprächs gebildet.
Viele Fragen gingen bei den Veranstaltern ein, die ein breites Themenspektrum abdeckten. In den fast zwei Stunden ging es dann zum Beispiel um die Kindergartenbeiträge oder den autofreien Markt in Lechenich, aber auch um den Umgang mit der AfD-Fraktion im Rat oder die Renaturierung der Erft und ein klimaneutrales Erftstadt. Zur Auflockerung startete die Runde mit persönlichen Fragen – etwa ob Mewes lieber Wein oder Bier trinkt oder Weitzel Kaffee dem Tee vorzieht.
In der Folge wurden die eingesendeten Fragen von Bürgerinnen oder Bürgern aus Erftstadt vorgestellt, die dann den Rahmen für die Diskussion setzten. So wollte zum Beispiel Tanja Maschkowski wissen, welche konkreten Maßnahmen es für ein klimaneutrales Erftstadt in absehbarer Zeit gibt.
Da sieht die Bürgermeisterin Carolin Weitzel die Stadt „auf einem sehr, sehr guten Weg“. „Wir haben ja ein Klimaschutzkonzept. Bis 2040 wollen wir klimaneutral sein“, sagt die CDU-Politikerin. Dieses Konzept lobt auch ihr Herausforderer von den Grünen ausdrücklich. „Ich möchte aber darauf hinweisen, dass das A und O nicht das Konzept, sondern die Umsetzung des Konzeptes ist.“, sagt Mewes. Mit der AfD im Rat wollen beide als Bürgermeisterin bzw. Bürgermeister professionell umgehen und sie wie die anderen Parteien behandeln. Mewes ist jedoch wichtig, dass er es persönlich als Mensch anders sieht und man diesen Unterschied zwischen Amt und privat machen muss. „Ein Umgang mit der AfD ist für mich de facto ausgeschlossen.“, sagt er. So eine Konkretisierung möchte Carolin Weitzel nicht machen.
Ein Thema, was der Bürgermeisterin in dem Gespräch gefehlt hat, war der Rettungs- und Feuerwehrdienst im Stadtraum. Dort hat sie noch viel vor. Ihrem Konkurrenten Mewes vermisste ein Gespräch darüber, wie man mehr bezahlbaren Wohnraum in Erftstadt schaffen kann.
Das Gespräch im Studio 93 hat den Zuschauerinnen und Zuschauern am Ende einen breiten Einblick in den Wahlkampf und die Vorhaben der beiden Kandidaten gegeben und gibt es sogar immer noch: Die Diskussion ist weiterhin bei YouTube sowie in der Mediathek von Studio 93 abrufbar. Etwa einen Tag später hat das Video bei Youtube schon knapp 2.000 Abrufe. Die jungen Fernsehmacher haben den Abend als den Auftakt zu neuen Veranstaltungen im Studio 93 gesehen und dürften mit dem Ergebnis zufrieden sein. Auch in der Kommentarspalte bei Youtube gibt es bereits Lob für die professionelle Veranstaltung.